Der Leuchtturm von Pharos, dessen Bau spätestens im Jahr 282 vor Christus nach einer Bauzeit von 17 bis 20 Jahren vollendet wurde, war der erste seiner Art und mit einer Höhe von 115 bis 160 Metern bis ins 20. Jahrhundert hinein der höchste Leuchtturm, der je gebaut wurde. Pharos war eine kleine Insel vor Alexandria, die zum Schutz des Hafens durch einen Damm mit dem Festland verbunden war. Heute ist der Bereich aufgeschüttet und wurde so zu einem Teil der Stadt.

Wahrscheinlich mussten aufgrund seiner großen Bedeutung, entgegen der antiken Gewohnheit abends die Anker zu werfen und erst bei Tageslicht in einen Hafen einzulaufen, auch nachts Schiffe in den Hafen von Alexandria einlaufen. Deshalb war es nötig, dessen Einfahrt zu markieren und so wurde der erste Leuchtturm der Welt erbaut. Dieser stand auf einer quadratischen Granitplattform, deren Seitenlängen 190 Meter betrugen und die mit Götterstandbildern geschmückt war. Der Turm bestand aus drei Ebenen, von die ersten eben quadratisch, die zweite achteckig und die dritte und schmalste rund war. Eventuell stand auf der dritten Ebene auch noch eine Statue.

Es ist nicht ganz klar, ob im Turm tatsächlich ein Feuer brannte, da Holz in der Gegend rar und deshalb teuer war. Eine Theorie besagt, dass durch eine geschickte Anordnung von Prismen nur eine kleine Flamme notwendig war. Eine andere Möglichkeit ist, dass nachts tatsächlich keine Schiffe in den Hafen einliefen und der weiße Marmor, aus dem der Turm bestand, ihn bei Sonnenlicht ausreichend sichtbar machte.
Der Turm wurde durch mehrere Erdbeben beschädigt und im 14. Jahrhundert vollends zerstört. Jene Trümmer, die nicht im 15. Jahrhundert vom damaligen Sultan der Mameluken, Kait-Bay, zum Bau seiner Festung an der Küste verwendet wurden, finden sich heute noch im Meer vor Alexandria.